Zeit: | 15. Juli 2022, 18:15 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Württembergische Landesbibliothek, Vortragssaal, Konrad-Adenauer-Straße 10, 70173 Stuttgart |
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Die Digitalisierung ist als Schlagwort derzeit in aller Munde. Sie soll vorangetrieben und ausgebaut werden. Im Bereich der Wissenschaftskommunikation hat sich dieser technologische Entwicklungsprozess bereits umfassend etabliert. Publikationen erfolgen im Open-Access-Format, Forschungsdaten werden digital geteilt, Veröffentlichungen und Zitationen werden in Datenbanken erfasst sowie zugänglich gemacht, WissenschaftlerInnen schreiben Tweets und bloggen.
Viele Facetten dieser Entwicklungen unterliegen dabei kommerziellen Interessen. Beispielsweise wird in der Praxis ein Oligopol großer Verlagskonzerne konstatiert, das sich stark auf die Beschaffung, Verbreitung und Bereitstellung von Fachinformationen an Universitäten sowie Forschungsinstitutionen ausgewirkt hat. Ein Problem stellt u.a. das sich daraus ergebende Potential zum Tracking und zur Vermarktung personen- und institutionenbezogener Nutzerdaten dar.
Folgende Fragen stehen im Fokus der Debatte:
- Wie könnte sich die wissenschaftliche Community aus einem solchen Abhängigkeitsverhältnis wieder lösen?
- Inwieweit sollen kommerzielle Interessen berücksichtigt werden?
- Welche Standards sollten in der wissenschaftlichen Gemeinschaft gelten, wenn es um die Analyse und qualitative Bewertung des digitalen Outputs der Wissenschaft geht?
- Ziel der Diskussion ist es, Strategien für die wissenschaftliche Community zusammenzutragen und zu erörtern.
Besonderes Augenmerk gilt dabei Lösungsvorschlägen, welche die Autonomie des Wissenschaftsbetriebs wahren. Wie wäre die digitalisierte Wissenschaftskommunikation vor diesem Hintergrund zukunftsorientiert zu gestalten?
Diskussionsteilnehmende:
Prof. Dr. Björn Brembs
(Professor für Neurogenetik an der Universität Regensburg, Mitinitiator der Initiative „Stop Tracking Science“)
Prof. Dr. Stefan Dietze
(Professor für Data & Knowledge Engineering an der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Leiter Knowledge Technologies for the Social Sciences am GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften)
Prof. Dr. Petra Gehring
(Professorin für Philosophie an der TU Darmstadt, Vorsitzende des Rates für Informationsinfrastrukturen der GWK und Direktorin des hessischen Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung)
Prof. Dr. Reinold Schmücker
(Professor für Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie DGPhil)
Begrüßung:
Dr. Rupert Schaab, Direktor der Württembergischen Landesbibliothek
Die Podiumsdiskussion ist die Fortführung der Veranstaltung „Kalibrierung der Wissenschaft - Wohin führt uns die Digitalisierung?"(Videomitschnitt >>)
Um Anmeldung per Mail wird gebeten:
Anmeldeschluss ist der 11. Juli 2022.
Kontakt:
Frau Ulrike Brümmer (Sekretariat)
Universität Stuttgart, Institut für Philosophie
Mail: sekretariat@philo.uni-stuttgart.de
Konzept und Organisation:
PD Dr. Nicola Mößner (Universität Stuttgart)
Dr. Klaus Erlach (Fraunhofer IPA Stuttgart)
Weitere Informationen und Livestream