Zeit: | 20. Mai 2010, 21:00 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Universität Stuttgart, Keplerstr. 17 (KII), 11 Etage, Raum 11.01 |
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Unter welchen Vorzeichen lässt sich Kulturpolitik als Sozialpolitik untersuchen? Dieser Frage soll am Beispiel der staatlichen Gestaltung der Freizeit in Frankreich wie in Deutschland nachgegangen werden. Die repressive Kontrolle der Freizeit und die Überwachung von Vergnügungsorten von Seiten des Staates ist immer auch mit einer Präventionspolitik verbunden. Die Geschmackserziehung des Individuums nimmt dabei nicht selten eine moralische Form an, die im Dienste der Zensur agiert. Erst in einer Erweiterung des Untersuchungsfokus’ auf die komplexen Machtbeziehungen, wie sie sich in der staatlichen Gestaltung der Freizeit der Bevölkerung entfalten, lässt sich Kulturpolitik unter dem Blickpunkt der Sozialpolitik untersuchen.
Der Vortrag widmete sich unter diesem erweiterten Blickwinkel den intellektuellen Mitteln sowie den Staatshandlungen, die den sozialen Ambitionen im Bereich der Kulturpolitik erst eine funktionsfähige Form geben.
Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe "L’historiographie face aux frontières – Geschichtsschreibung und Grenzüberschreitung". Gefördert von der DVA Stiftung im Rahmen des Frankreich Schwerpunktes des IZKT.