Können wir Leben erschaffen?

5. Juni 2025, 14:30 Uhr

KEYNOTE: Prof. Dr. Michael Famulok

Zeit: 5. Juni 2025, 14:30 – 15:00 Uhr
Veranstaltungsort: Universität Stuttgart, Keplerstr. 17, K2, Tiefenhörsaal 17.02
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Was ist Leben – und könnten wir es künstlich erzeugen? Diese grundlegenden Fragen stehen im Zentrum der synthetischen Biologie, einem interdisziplinären Forschungsfeld an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und Physik. Der Vortrag gibt einen Einblick in aktuelle Ansätze, unbelebte Materie in Systeme zu überführen, die Merkmale lebender Organismen zeigen. Welche Mindestanforderungen muss ein Molekülverbund überhaupt erfüllen, um als „lebendig“ zu gelten? Ein besonderer Aspekt ist die Untersuchung der sogenannten RNA-Welt-Hypothese, die davon ausgeht, dass frühe Lebensformen auf RNA-Molekülen basierten, die sowohl genetische Information speichern als auch katalytische Funktionen übernehmen konnten. Ein wichtiges Etappenziel der synthetischen Biologie ist die Herstellung sogenannter Protozellen: einfache, synthetisch hergestellte Kompartimente (Kammern), die als Modell für frühe zellähnliche Strukturen dienen. Sie würden es ermöglichen, zentrale Prozesse des Lebens – etwa Replikation oder Energieumwandlung – unter kontrollierten Bedingungen nachzustellen. Diese Forschung liefert nicht nur neue Erkenntnisse darüber, wie wir eines Tages durch gezieltes Design neuartige, lebensähnliche Systeme erschaffen könnten, sondern würde dazu beitragen, die Natur des Lebens und seinen möglichen Ursprung auf der Erde oder auf Exoplaneten besser zu verstehen.

Gesamtprogramm Zukunftskongress "Next Frontiers" 

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