„Deutsch-französische Perspektiven im Dialog“ – so heißt ein Format, mit dem das neu gegründete „Netzwerk der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren in Deutschland“ auf sich aufmerksam macht.
Das Netzwerk der universitären Frankreich- und Frankophoniezentren in Deutschland ist ein Verbund aus derzeit neun akademischen Zentren, die sich an den Universitäten Berlin, Bonn, Dresden, Freiburg, Leipzig, Mainz, Saarbrücken und Stuttgart sowie an der Hochschule Mannheim für eine Intensivierung der deutsch-französischen Hochschulkooperation einsetzen.
Dabei werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt: Betreiben einige Zentren eigene deutsch-französische Studiengänge oder französische Sprachkurse, so geht es bei anderen stärker um projektbezogene Vernetzung und Kooperation (auch mit Partner*innen aus dem frankophonen Kulturraum), wieder andere verfolgen ein eigenes wissenschaftliches Forschungsprogramm. Allen Zentren ist gemeinsam, dass sie sich über ihren akademischen Auftrag hinaus auch als Foren für einen deutsch-französisch-europäischen Dialog in Politik und Gesellschaft definieren und regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen Themen organisieren.
Zwischen 1989 und 2019 förderte die DVA-Stiftung unter dem Titel "Deutsch-französische Wechselwirkungen" den Austausch zwischen französischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und der Universität Stuttgart. Mit der Einrichtung des IZKT entstand der von der DVA-Stiftung initiierte und geförderte Frankreich-Schwerpunkt, der die gemeinsame Arbeit koordinierte und nach außen darstellte. Das Büro des Frankreich-Schwerpunktes informierte über alle Frankreich bezogenen Aktivitäten an der Universität Stuttgart und gab jeweils zu Beginn des Semesters die Broschüre "Deutsch-französische Wechselwirkungen" heraus.
Der Frankreich-Schwerpunkt wurde von der Robert Bosch Stiftung mit Mitteln der DVA-Stiftung unterstützt.
Publikation: "30 Jahre Deutsch-französische Wechselwirkungen an der Universität Stuttgart"
Auf eine gemeinsame Initiative des italienischen Kulturinstituts Stuttgart und der Abteilung Romanische Literaturen II der Universität Stuttgart wurde 2006 das Italien-Zentrums gegründet. Am 3.8.2006 wurde es im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der Botschaft der Republik Italien, der Universität Stuttgart und der Landeshauptstadt Stuttgart offiziell eingerichtet.
Auftaktveranstaltung des Italien-Zentrums war die internationale Tagung "Deutschland und Italien in Europa" im Herbst 2006. Im Mai 2007 schloss sich das Symposium "Neue Perspektiven auf Leonardo da Vinci" an.
Feierlich eingeweiht wurde es am 22. November 2008 im Beisein des Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, Günther H. Oettinger, des Botschafters der Italienischen Republik Italien, Antonio Puri Purini und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt, Wolfgang Schuster.
Zahlreiche Projekte und Veranstaltungen fanden bis 2019 am Italienzentrum statt, u.a.
- Projekt einer bilateralen Kooperation zwischen der Provinz Bergamo und dem Landkreis Ludwigsburg/Region Stuttgart (2013-2014)
- Der Vesuv im Spiegel der Literatur und Kunst (2010)
- 100 Jahre Futurismus. Kunst, Technik, Geschwindigkeit und Innovation zu Beginn des 20. Jahrhunderts (2009)
Im Jahr 2018 jährte sich das Ende des Ersten Weltkriegs, der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan) zum hundertsten Mal – ein besonderes Datum, nicht nur im deutsch-französischen Kontext. Es war die Initiative des IZKT, die Veranstaltungen zum Gedenken an das Weltkriegsende in Stuttgart und der Partnerstadt Straßburg zu bündeln und ein „Stuttgarter Programm“ unter Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt auf den Weg zu bringen. Auf bis dahin einmalige Weise führten wir die zahlreichen Projekte von insgesamt 20 kulturellen Einrichtungen zusammen, erstellten eine Programmbroschüre und eine Homepage.
Zum „Stuttgarter Programm“ trugen die „Deutsch-französischen Wechselwirkungen“ wesentlich bei: In mehreren Veranstaltungen – Podiumsdiskussionen und einer Ausstellung – reflektierten wir die langfristigen kulturellen Wirkungen des Krieges, seinen epochalen Charakter, die politischen, literarischen und geistesgeschichtlichen Fernwirkungen, die bis heute andauern.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Philosoph Jean-Luc Nancy sprachen im Rahmen des Programms über die Frage, wie eine Kultur des Friedens aussehen könnte, die die denkbar radikalsten Folgerungen aus der Erfahrung des Ersten Weltkriegs zieht. Dieser Austausch zwischen einem philosophisch interessierten Regierungschef aus Deutschland und einem politisch interessierten Philosophen aus der Partnerstadt Straßburg stieß auf großes öffentliches Interesse.