Was sind Bezugspunkte zum Alltag der Bürger:innen, wenn wir über Zukünftige Freiheiten sprechen? In unserer Freiheitswerkstatt arbeiten Studierende an ihren spekulativen Dokumentarfilmen und verhandeln im Dialog mit Bürger:innen das abstrakte Thema Freiheit auf der alltagsnahen Bühne. Damit schaffen sie multiperspektivische Einblicke in subjektive Vorstellungen und Ideen von Freiheit.
Hierzu begeben wir uns an einen besonderen und vielschichten Ort: das Hospitalviertel im Herzen Stuttgarts. Nachdem der verbliebene Teil der Frankfurter Nationalversammlung 1849 nach Stuttgart floh, tagten die Parlamentarier an mehreren Orten in der Stadt. Als "Stuttgarter Rumpfparlament" setzten sie sich – bis zur gewaltsamen Auflösung nur wenige Schritte von unserer Freiheitswerkstatt entfernt – für Ideale von Demokratie, Einheit und Freiheit ein.
Mit der Freiheitswerkstatt „Atelier Leuschnerplätzle“ möchten wir die Geschichte des Ortes aufgreifen und wieder einen Raum der Spekulation über zukünftige Freiheiten schaffen. In Stammtischen, Dialogen und Aktionen erkunden wir, welche Bilder, Imaginationen und Wünsche die Menschen im Viertel und darüber hinaus heute mit dem Begriff der Freiheit verbinden. Diverse soziokulturelle Hintergründe und generationelle Prägungen der Bürger:innen könnten zudem ganz unterschiedliche, möglicherweise auch alternative Perspektiven zur individuellen Freiheitskonzeption aufwerfen. Bei Konzeption und Umsetzung der Freiheitswerkstatt unterstützt uns der Verein Forum Hospitalviertel e.V. mit Wissen über das Viertel und seine Bewohner:innen.