Stammtische zeichnen sich durch eine ungezwungene Atmosphäre aus. Eine Gruppe trifft sich an einem Tisch, pflegt soziale Beziehungen, tauscht lokale Neuigkeiten aus oder verhandelt über politische Themen. Mit Begriffen wie "Stammtischparole" oder "Stammtischpolitik" werden Stammtische nicht selten negativ konnotiert, für Spekulationen über Zukünftige Freiheiten ist das Stammtischformat jedoch bestens geeignet. Das Nicht-Wissen über Zukunft wird produktiv gemacht und der gemeinsame Austausch darüber kann kollektiven Zukunftspessimismus abbauen.
Das am Alltag, an Biografien und subjektiven Erfahrungen ansetzende Format setzt Gruppen in einen produktiven Austausch. Nach demselben Prinzip der in die Freiheitswerkstatt intergrierten Ausstellung "Rückblick, Anblick, Ausblick" wurde über die alltägliche Freiheitspraktiken des Fliegens, Bauens, Fahrens und Essens gesprochen. Die vier Themen wurden an vier Thementischen über Impulsfragen, die zum Erzählen anregen sollten, verhandelt. Menschen unterschiedlicher Generationen kamen dabei zu Wort. Durch den Kurzfilm Unsere Erde, Unsere Freiheit des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hörten die Teilnehmenden zunächst Kindern zu, die im Interview über ihre Sorgen und Hoffnungen erzählen. An den Stammtischen verhandelten dann Bewohner:innen des Hospitalviertels, Studierende und Interessierte unterschiedlichen Alters über Hoffnungen, Befürchtungen, subjektive Wahrnehmungen gegenwärtiger Debatten und reflektierten ihre Verhaltensweisen unter dem Aspekt der Freiheit.
Ein zweiter Stammtisch findet am 10. September um 18:00 statt. Geplant ist eine Vorführung des Dokumentarfilms "Von Menschen, die auf Bäume steigen" zum Thema Klimaaktivismus mit regionalem Bezug. Aktivist:innen der Waldbesetzung werden zur Diskussion anwesend sein.