Time: |
June 2 – 4, 2011 |
Venue: |
IBZ Internationales Begegnungszentrum „Eulenhof“, Robert-Leicht-Str. 161, 70569 Stuttgart-Vaihingen
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Die Auseinandersetzung mit dem Werk von Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) steht unter dem Eindruck seiner Lebensgeschichte. Das Skandalon seiner zehnjährigen Inhaftierung durch Herzog Karl Eugen von Württemberg ohne Anklage und Begründung verengte bisher den Blick auf das Politische in Schubarts Schriften.
Stärker als bisher hat die Forschung in Zukunft zu berücksichtigen, dass Schubarts Werke weniger polarisieren denn vermitteln wollen – zwischen Weltlichkeit und Religiosität, zwischen Intellektuellen und Ungebildeten, zwischen den verschiedenen Kunst- und Wissensformen. Schließlich war Schubart nicht nur Lyriker und Journalist, sondern auch Theologe und Prediger, Komponist, Rezitator und Musiktheoretiker, Pädagoge, Theaterintendant, Ästhetiker und Historiker.
Es ist sein immer wieder als unverwechselbar bezeichneter Ton, der – volkstümlich, phantasievoll, leidenschaftlich-atemlos – alle seine Arbeiten bestimmt und das Grundelement seiner vermittelnden Ästhetik und Redehaltung ist. Aufzuklären, zu bilden und zu erziehen bleibt dabei sein oberstes Ziel – zu Toleranz, Meinungsfreiheit, Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein und Kunstempfinden.
Programm:
- Donnerstag, 2. Juni 2011 -
9.30 Uhr
Barbara Potthast, Stefan Knödler:
Begrüßung und Einführung
Dietmar Till (Berlin):
Schubarts Ästhetik im Kontext der spätaufklärerischen „schönen Wissenschaften“
Johannes F. Lehmann (Duisburg-Essen):
„Nicht Genie genug“. C.F.D. Schubart, der Begriff des Genies und die schönen Wissenschaften
Kaffeepause
Gerhard Sauder (Saarbrücken):
Schubart als Literaturkritiker
Klaus F. Gille (Amsterdam):
„Da sitz ich mit zerflossnem Herzen...“ Schubart als Kritiker des ‚Werther‘
14.00 Uhr
Ulrich Gaier (Konstanz):
"Ihre meisterhaften Briefe..." Schubart als Briefschreiber
Wolfgang Albrecht (Weimar):
Aufklärungsstrategien in Schubarts ‚Chronik‘ (1774-1776)
Kaffeepause
Marita Gilli (Besançon):
Schubart als Wegbereiter der jakobinischen Presse
Michel Grimberg (Amiens):
Schubarts Rezeption ausländischer Literatur in der ‚Deutschen Chronik‘ (1774-1777)
- Freitag, 3. Juni 2011 -
9.00 Uhr
John Guthrie (Cambridge):
Schubarts Ästhetik des Dramas
Sabine Huschka (Berlin):
"daß er Gefühl habe, um seinen Charakter durchtreiben zu können" – Schubarts ästhetischer Blick auf Tanz und Schauspiel im Kontext seiner Zeitgenossen
Kaffeepause
Isabel Gunzenhauser (Stuttgart) / Barbara Potthast (Stuttgart):
Schubart als Rhapsode Klopstocks
Klaus Harro Hilzinger (Stuttgart):
„Ideen“ und „Rhapsodien“: Schubarts Musikästhetik
14.00 Uhr
Thomas Hardy Borgard (Bern):
Schubarts Tonlehre im Kontext der Musikästhetiken Herders, Herbarts und
Jean Pauls
Joachim Kremer (Stuttgart):
Schubarts Konzept des 'populären Stils'. Zur Frage der Stilmischung am Beispiel seiner 'Macht der Tonkunst' (1783)
Kaffeepause
Hartmut Schick (München):
"Im Kerker sang ich die Gesänge ..." Der Dichter-Musiker Schubart als 'Liedermacher'
Alfred Messerli (Zürich):
Schubarts populäre Lieder
- Konzert mit Kompositionen Schubarts im Stuttgarter Fruchtkasten -
- Samstag, 4. Juni 2011 -
Hermann Bausinger (Tübingen):
Sprachspieler Schubart
Günter Oesterle (Giessen):
"Ein Bild von meinem Leben, das ich mit wankender Hand vorzeichnen will". Schubarts Autobiographie und ihre biographischen Weiterungen
Kaffeepause
Katharina Grätz (Tübingen / Freiburg):
"Gott weiß, hab' viel gelitten". Zum Verhältnis von Biographie und Dichtung bei Schubart
Stefan Knödler (Tübingen):
„Nachricht an’s Publikum“ (1785): Schubart erkämpft sein Werk zurück
14.00 Uhr
Lars Korten (Berlin):
"Der ewige Jude": Schubart erlöst Ahasver
Bernd Jürgen Warneken (Tübingen):
Unser Schubart. Aneignungen
Konzept und Organisation:
Barbara Potthast
Neuere Deutsche Literatur der Universität Stuttgart
und
Stefan Knödler
Neuere Deutsche Literatur der Universität Tübingen
Kontakt:
Barbara Potthast
Universität Stuttgart
Institut für Literaturwissenschaft
Neuere Deutsche Literatur
Keplerstraße 17
D-70174 Stuttgart