Time: | October 8, 2021, 7:30 p.m. (CEST) |
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Venue: | Literaturhaus Stuttgart |
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„Das Besondere an den außeralltäglichen Erfahrungen ist, dass wir an den bestimmten Punkten unseres Lebens, ob wir es wollen oder nicht, über die Grenzen unseres Selbst hinausgerissen werden.“ Hans Joas
Als Soziologe erkundet Hans Joas seit Jahrzehnten die bleibende Bedeutung der Religion in der westlichen Gesellschaft. Die moderne Macht des Heiligen besitzt auch im europäischen Bannkreis der Freiheit gerade heute eine erstaunliche und widersprüchliche Wirksamkeit. Ihr geht der international renommierte Wissenschaftler Hans Joas, der am Committee of Social Thought in Chicago lehrt und lange das Max Weber-Kolleg in Erfurt leitete, in seinen Schriften nach, die im Suhrkamp Verlag eine begründete Alternative zum nachmetaphysischen Denken von Jürgen Habermas suchen.
Das Gespräch zwischen Matthias Bormuth und Hans Joas will entlang der neuesten Schriften von Joas auch persönliche Hintergründe seiner religionsphilosophischen Leidenschaft ausloten, motiviert vom Anspruch des Gesellschaftswissenschaftlers, dass in der entzauberten Welt ein durchdachter Glauben weiter einleuchtend beschrieben werden kann: „Nicht metaphysische Weltbilder ziehen Menschen in den Bann von Religionen und nicht, wie Habermas meint, die sozialintegrative Wirkung der Rituale, sondern intensive außeralltägliche Erfahrungen, allein oder mit anderen, welche der Artikulation bedürfen und der Ermöglichung durch die Klugheit von Traditionen.“
Ein Kooperationsprojekt von Literaturhaus Stuttgart, Hospitalhof Stuttgart und IZKT der Universität Stuttgart.
Eintritt: 12/10/6